Im Jahr 2023 gab es einen bemerkenswerten Anstieg der Krankenversicherungswechsel. Laut einem Bericht der Schweizer Handelszeitung, der sich auf eine Umfrage eines bekannten Vergleichsportals stützt, haben fast 20 Prozent der Versicherten in der Schweiz ihre Krankenkasse gewechselt. Dies markiert einen historischen Rekord und stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar. Es wird berichtet, dass sich der Trend 2024 weiter fortsetzen könnte und etwa 35 % der Versicherten planen, die Krankenversicherung zu wechseln.
Wechselquote: Anstieg von 8 auf 20 %
Im Jahr 2022 lag die Wechselquote bei gerade einmal 8 Prozent, doch im Jahr 2023 stieg sie rapide auf fast 20 Prozent an. Besonders auffällig war der Anstieg in der italienischsprachigen Schweiz, wo sogar 25 Prozent der Versicherten eine neue Krankenkasse wählten. Dieser Trend dürfte sich voraussichtlich noch weiter verstärken, da auch für das Jahr 2024 eine deutliche Prämienerhöhung erwartet wird.
Tessin mit Wechselrekord
Ein Grund für den drastischen Anstieg der Wechselquote ist die starke Prämienerhöhung von 6,6 Prozent im Jahr 2023. Kombiniert mit der Inflation trieb diese Erhöhung viele Schweizer dazu, nach alternativen Krankenkassenangeboten zu suchen.
Insbesondere im Kanton Tessin, wo die Prämienerhöhung durchschnittlich 9,1 Prozent betrug, entschieden sich 25 Prozent der italienischsprachigen Versicherten für einen Anbieterwechsel.
Ganz grundlegend ist das Sparpotential der Hauptgrund für den Wechsel der Krankenversicherung. Laut Bericht und Umfrage wechseln nur 7 Prozent aller Versicherten die Krankenkasse wegen Unzufriedenheit.
Krankenkassenwechsel: Wie hoch ist das Sparpotential?
Wenn Sie die Krankenkassenprämien für Ihren Wohnort und Ihr Alter vergleichen, werden Sie feststellen, dass bereits im Standardmodell (freie Arztwahl) enormes Sparpotential steckt. Über 100 Franken pro Monat weniger nur durch einen Wechsel der Versicherungsgesellschaft sind durchaus möglich.
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Alternative Modelle mit zusätzlichem Rabatt
Besonders viel Geld sparen Sie mit einem alternativen Versicherungsmodell. Die Rabatte betragen hier bis zu 25 %. Hierfür müssen Sie jedoch die ein oder andere Einschränkung in Kauf nehmen. So ist im Hausarzt-Modell der Allgemeinmediziner stets erster Ansprechpartner. Im HMO-Modell ist eine (Gruppen)praxis der Health Maintenance Organization (Gesundheitserhaltungsorganisation) Ihre erste Anlaufstelle. Das Telmed-Modell erfordert, dass Sie sich im Krankheitsfall zuerst an eine telefonische Beratungsstelle wenden.
Anpassung der Franchise: zusätzliche Ersparnis möglich
Neben Ihrem Alter und Wohnort, der Versicherungsgesellschaft sowie dem gewählten Versicherungsmodell hat auch die Wahl der Franchise einen Einfluss auf die monatlichen Prämien. Sie dürfen jedes Jahr die Franchise wechseln und Ihrer persönlichen Lebenssituation anpassen. Vor allem in jüngeren Jahren und bei guter Gesundheit könnte sich eine temporäre Erhöhung der Franchise und damit Selbstbeteiligung auszahlen.
Krankenkassenwechsel: die wichtigsten Termine
- Sie können die Grundversicherung bis zum Ende des Kalenderjahres wechseln.
- Die Kündigungsfrist beträgt normalerweise einen Monat (Kündigungs bis 30. November). Gleiches gilt für den Wechsel des Versicherungsmodells.
- Bei einem Standard-Tarif mit einer Franchise von CHF 300 kann die Krankenkasse auch unterjährig zum 1. Juli gewechselt werden.
- Der Franchise-Wechsel ist ebenfalls jährlich möglich. Bei einer Herabsetzung muss der Antrag der Versicherung bis zum 30. November vorliegen. Eine Erhöhung ist auch noch bis Ende Dezember möglich.