
Während ihrer Schwangerschaft sind viele Frauen öfter erkältet als sonst, da das Immunsystem geschwächt ist. Die Abwehrkräfte konzentrieren sich nämlich ganz darauf, das ungeborene Kind zu schützen. Eine gesunde, vielseitige Ernährung mit frischen regionalen und saisonalen Produkten ist die beste Prävention. Schwangere sollten ausserdem viel trinken und trockene Heizungsluft meiden, damit sich keine Eindringlinge in den Schleimhäuten einnisten können.
Sie haben sich schon einen Virus oder einen Keim eingefangen? Bei einem Infekt wird der Fötus dennoch gut versorgt. Die Natur hat es so eingerichtet, dass das Baby selbst bei einer Grippe vom Mutterleib seine lebenswichtigen Nährstoffe erhält. Die ersten 3 Schwangerschaftsmonate sind jedoch eine sehr sensible Phase. Das ungeborene Kind bekommt zwar normalerweise nichts mit vom Husten, Schnupfen oder der Grippe der werdenden Mutter- allerdings gilt es einige Grundregeln zu beachten.
Mit Fieber zum Arzt
Hustenstösse sind für das heranwachsende Kind unbedenklich, es nimmt diese höchstens als leichtes Schaukeln oder Wellen wahr. Das Fruchtwasser umgibt das Baby wie einen Kokon und schirmt es vor Erschütterungen ab. Krankheitserreger bleiben so vom Fötus fern. Fieberschübe über mehrere Tage können hingegen gefährlich werden und sich in Fehlentwicklungen von Gehirn und Rückenmark des Embryos äussern.
Kritisch wird es auch dann, wenn das Fieber der werdenden Mutter über 38,5 Grad steigt- dann drohen Fehlgeburt oder vorzeitige Wehen und ärztliche Massnahmen in Form von Medikamenten, die das Fieber senken, werden nötig. Doch welche Medikamente darf eine Schwangere nehmen, die dem Kind nicht schaden?
Tabu in der Schwangerschaft
Hustenstiller wie Codein gehören zu den Opiaten und können zu Schädigungen des ungeborenen Kindes führen. Auch der Wirkstoff Pseudoephedrin steht auf dem Index, da bei Einnahme dieser Substanz die Plazenta weniger durchblutet wird. Bei ätherischen Ölen ist ebenso Vorsicht geboten. Rose, Myrrhe, Muskatellersalbei Kiefer und Niaouli sollten vor allen Dingen in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten tabu sein.
Die Einnahme von fiebersenkendem Paracetamol hingegen ist nach Rücksprache mit dem Arzt meist erlaubt. Der Infekt ist bakteriell? Wenn Eiter im Spiel ist, kommt der Arzt meist nicht um die Verordnung eines Antibiotikums herum, denn bei einer bakteriellen Infektion kann auch die Gesundheit des Fötus beeinträchtigt werden. Schonende Penicillin-Präparate für Schwangere sind Cephalosporine und Amoxicillin. Der beratende Experte ist hier natürlich der behandelnde Doktor.
Aber nicht nur Antibiotika sind mit Vorsicht zu geniessen. Auch verschiedene Pflanzen stellen ein Risiko für Schwangere dar. Zimt, Rosmarin, Lorbeer, Eisenkraut, Majoran, Nelke, Muskat, Thymian, Zedernholz und Wacholder können Wehen auslösen und sollten gemieden werden.
Nasenspray erlaubt?
Die Nase ist zu und der Kopf dröhnt? Wenn die Atmung eingeschränkt ist, ist dies langfristig auch ungünstig für das Baby. Ein Nasenspray kann da schon befreiend wirken und für richtiges Atmen sorgen. Die Verwendung von Nasensprays ist für Schwangere nicht generell gestrichen. Nasensprays sind jedoch nicht für die Langzeitanwendung geeignet und dürfen keinesfalls überdosiert werden. Nasenspray enthält abschwellende Substanzen und kann die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden, da die Wirkstoffe im Medikament die Blutversorgung des Fötus im Mutterleib mindern.
Hier kommt es auf die Inhaltsstoffe an- der Wirkstoff Xylometazolinhydrochlorid ist beispielsweise umstritten. Gegen natürliche Ingredienzien ist hingegen nichts einzuwenden. Spray mit Meersalz oder Nasentropfen mit dem mineralreichen Emser Salz, die frei von chemischen Zusätzen sind, können bedenkenlos verwendet werden. Auch Nasenschleimhaut pflegende Sprays mit Hyaluronsäure und Dexpanthenol sind erlaubt. Darüber hinaus sind homöopathische Nasensprays eine bewährte Alternative bei verstopfter Nase.
Aus Omas Apotheke
Selbst gegen den hartnäckigsten Katarrh ist ein Kraut gewachsen! Zum Glück gibt es eine ganze Reihe bewährter Hausmittel, die Schwangeren bei einer Erkältung oder Grippe helfen. Viel Ruhe und Schlaf sind immer noch die beste Medizin. Delegieren Sie Aufgaben, legen Sie sich ins Bett oder auf die Couch und trinken Sie über den Tag verteilt ein oder zwei Kannen aufgebrühten Kräutertee.
Sind die oberen Atemwege betroffen, unterstützt ein Kamillenbad den Heilungsprozess. Salbei bekämpft Entzündungen und bakterielle Infektionen. Fenchel wirkt krampflösend und bringt genauso wie Zwiebelsirup Erleichterung beim Husten. Inhalationen mit Salzwasser machen eine verstopfte Nase schnell wieder frei und lindern auch erkältungsbedingte Kopfschmerzen sowie hartnäckigen Hustenreiz. Nasenduschen mit Kochsalz spülen die Keime einfach aus.
Die Atemwege werden befeuchtet und das ohnehin angekratzte Nervenkostüm beruhigt. Ausgepresste Zitrone vermischt mit etwas Honig trägt zur schnelleren Genesung aufgrund des hohen Vitamin C-Gehaltes bei, Zink macht die Abwehrkräfte wieder fit.
Menthol, Minze & Co.
Menthol und Eukalyptus dürfen in der Schwangerschaft konsumiert werden. Das gilt für mentholhaltige Bonbons genauso wie für Salben zum Einreiben. Menthol ist in Lutschpastillen zudem nur geringfügig enthalten. Eukalyptusbäder entspannen ganzheitlich, vor allem Schaumbäder. Das Wasser sollte aber Wasser nicht zu heiss und die Dosierung nicht zu stark sein.
Von intensiven langen Bädern ist eher abzuraten. Frische Minze duftet herrlich und darf gelegentlich als Tee genossen werden. Auch kleine Dosierungen von Minzöl zum Inhalieren und Befeuchten der Atemwege stellen kein Gesundheitsrisiko für das Baby dar. Grössere Mengen Minze und eine regelmässige Verabreichung stehen hingegen im Verdacht die Gebärmutter zu stimulieren und im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt zu provozieren.
Wellness gegen Viren
Vermeiden Sie Stress und gönnen Sie sich eine heisse Hühnersuppe, die Sie mit zahlreichen Vitaminen versorgt und einfach guttut. Verzichten Sie beim Würzen aber lieber auf Ingwer. Die scharfe Knolle ist besonders bei einer Risikoschwangerschaft nicht empfehlenswert.
Schaffen Sie sich Ihre eigene Wohlfühl-Zone. Ihr Körper ist durch die Erkältung sowieso schon angegriffen und schreit nach Aufmerksamkeit und Erholung. Nehmen Sie sich eine Auszeit, das wirkt sich auch auf Ihr heranwachsendes Kind positiv aus. Lenken Sie sich mit schönen Meditationen und optimistischen Affirmationen ab, gleiten Sie durch Traumreisen und Klangwelten während Sie Ihre Erkältung auskurieren. Und lassen Sie Ihren Gefühlen bei einem berührenden Film wieder einmal freien Lauf- gerne auch tränenreich. Das befreit Herz und Seele, fördert die Genesung und macht Krankheitserregern den Garaus!