In der Schweiz sind Schlafstörungen ein weit verbreitetes Problem, das viele Haushalte beschäftigt. Umfragen zeigen: Etwa jeder vierte Schweizer leidet an Schlafstörungen. Dabei gelten Frauen als grössere Risikogruppe. Bei ihnen treten Schlafstörungen nicht nur deutlich häufiger auf, sondern werden auch öfter mit Schlafmitteln behandelt.

Schlaflosigkeit der Schweizer Bevölkerung
Schlafstörungen können sich auf unterschiedliche Art und Weise zeigen. Häufig gehen sie mit Schwierigkeiten beim Durchschlafen oder Einschlafproblemen einher. Wie das Schweizer Bundesamt für Statistik in den vergangenen Jahren ermittelte, haben gerade einmal fünf Prozent der Bevölkerung des Landes weder Probleme beim Einschlafen noch beim Durchschlafen.
Umfragen zeigen allerdings: Gerade im Alter nehmen Schlafstörungen bei den Schweizern zu. So sind die 85-Jährigen heute etwa doppelt so oft von den Schlafproblemen betroffen wie junge Männer und Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren.
Folgeerscheinungen von Schlafstörungen
Der Anteil der Schweizer, die an krankhaften Schlafstörungen leiden, ist in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen besonders hoch. Die Folgen von anhaltenden Schlafstörungen sind gravierend.
So können sie die Entstehung von Krankheiten fördern. Viele Betroffene berichten zudem von Konzentrationsschwierigkeiten, die sie im Alltag haben. So fallen konzentriertes Fernsehen und Zeitunglesen mit der Zeit schwer. Aber auch körperliche Beschwerden können sehr oft auf Schlafstörungen zurückgeführt werden.
Neben Rücken- und Nackenschmerzen entstehen daher auch Kopf- und Schulterschmerzen. Weiterhin nimmt das Burnout-Risiko infolge von Schlafstörungen deutlich zu. Wer schlecht schläft, projiziert dies oft auch auf den Job, weshalb immer mehr Menschen unzufrieden am Arbeitsplatz sind. Werden die Schlafstörungen nicht behandelt und entwickeln einen krankhaften Zustand, begünstigt dies Fehlzeiten im Job.
Ausgelöst werden Schlafstörungen durch Stress im Berufs- und Privatleben, aber auch durch Lärm und Alkoholkonsum. So sorgt gerade der Konsum von Alkohol dafür, dass der Schlaf signifikant an Qualität verliert und nicht mehr so erholsam ist.
Anhaltender Stress trägt dazu bei, dass sich der Körper nur schwer entspannen kann, wodurch gerade das Einschlafen schwerfällt. Damit Sie langsam abschalten, haben wir 10 Tipps die gegen Stress helfen.
Schlaftabletten möglichst vermeiden
Gerade Frauen greifen in der Schweiz bei Schlafstörungen häufig zu Tabletten, um sich damit das Einschlafen zu erleichtern oder die allgemeine Schlafqualität zu verbessern. Empfehlenswert sind Schlaftabletten aber keineswegs. Halten Schlafstörungen über längere Zeit an, sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.
Als allgemeine Empfehlung gilt hier: Wer über den Zeitraum von mehr als drei Wochen nachts drei Stunden oder länger wach ist, sollte sich prinzipiell an einen Arzt wenden. Der erste Ansprechpartner ist hier der Hausarzt. Es gibt aber auch Mediziner, die sich auf Schlafprobleme spezialisiert haben. Die Schlafmediziner sind Experten in ihrem Fach und halten oft wichtige Tipps für eine höhere Schlafqualität bereit.
Wer nicht direkt einen Arzt konsultieren möchte, sollte zunächst auf Hausmittel zurückgreifen. Oft kann schon mit kleinen Tricks der Kreislauf der Schlafprobleme durchbrochen werden, sodass das Einschlafen wieder deutlich leichter fällt.
Neben Schlaftees können Fuss- und Entspannungsbäder das Einschlafen erleichtern. Weiterhin sollte bei Schlafproblemen immer über Socken im Bett nachgedacht werden. Es gibt auch verschiedene Düfte, die Schlafprobleme mindern können, weil sie auf den Körper eine beruhigende Wirkung haben.

Schlaftee als bewährtes Hausmittel
Häufig ist es eine innere Unruhe, die die Entstehung von Schlafstörungen begünstigt und gerade das Einschlafen erschwert. Eine Hilfe kann in diesem Fall ein Schlaftee sein. Es gibt verschiedene Teesorten, die eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben.
Die Favoriten sind Baldrian- und Lavendeltee. Sowohl Baldrian als auch Lavendel ist für seine entspannende Wirkung bekannt. Als Tee können sie unmittelbar vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Kräuter die beruhigend wirken
- Baldrian
- Lavendel
- Melisse
- Hopfen
- Passionsblume
- Johanneskraut
Lavendeltee zum Einschlafen
Besonders gut eignet sich Lavendeltee. Lavendel enthält Linalylacetat. Es ist in dem Öl der kleinen Blüten angereichert und wirkt beruhigend auf das menschliche Nervensystem. Lavendeltee sollte immer frisch zubereitet werden, wobei sich sowohl frische als auch getrocknete Lavendelblüten eignen.
Die Blüten können zerkleinert werden, sodass sie gut zu dosieren sind. Es reicht aus, wenn für den Schlaftee zwei Teelöffel der Blüten mit insgesamt 150 ml siedendem Wasser aufgegossen werden. Wichtig ist, dass der zubereitete Tee dann noch etwa 10 Minuten ziehen kann, bevor er getrunken wird.
Wie bei allen Hausmitteln gilt auch bei Lavendeltee, dass ein Verzehr über einen längeren Zeitraum angestrebt werden sollte. Ideal ist es, wenn über einen Monat hinweg am Tag zwei Tassen, im besten Fall sowohl am Morgen als auch am Abend getrunken werden.
Baldriantee hilft bei Schlafproblemen
Baldriantee wird ähnlich zubereitet wie Lavendeltee. Allerdings reichen hier fünf Minuten Ziehzeit aus. Wer sich weder mit Lavendel noch mit Baldrian als Einschlafhilfe anfreunden kann, kann auch zu Bananen-Zimt-Tee greifen.
Dieses Naturheilmittel ist ein wahres Wunderwerk und hilft nicht nur bei Schlafstörungen, sondern kann auch zur Behandlung eines Magnesiummangels eingesetzt werden.
Besonders empfehlenswert ist ein Bananen-Zimt-Tee für Menschen, die vom Restless-Leg-Syndrom betroffen sind. Hier kann das enthaltene Magnesium für deutliche Ruhephasen während der Nacht sorgen.
Die Zubereitung ist ebenso recht einfach:
- Zunächst muss eine möglichst reife Banane geschält werden.
- Diese wird dann in kochendes Wasser gelegt, wo sie für etwa 10 Minuten gekocht wird.
- Der Bananensud kann dann noch mit einer Prise Zimt verfeinert werden, bevor er schliesslich abgegossen wird.
- Bei Bedarf kann der Tee noch mit ein wenig Honig gesüsst werden.
Wichtig: Alle Schlaftees sollten einige Zeit vor dem Zubettgehen getrunken werden, sodass sie ihre Wirkung dann bestmöglich entfalten können. Bei dem Bananen-Zimt-Tee ist es ideal, wenn dieser eine Stunde vorher getrunken wird.
Fussbäder und Socken sorgen für warme Füsse erleichtern das Einschlafen
Eine weitere Möglichkeit, um den Schlafproblemen etwas entgegenzusetzen, sind Fussbäder und warme Socken. Fussbäder wirken dabei in zweierlei Hinsicht günstig auf die Schlafeigenschaften.
Werden die Bäder mit Zusätzen wie Baldrian und Lavendel angereichert, entstehen durch die ätherischen Öle angenehme Dämpfe, die sich entspannend auf den Organismus auswirken. Hierzu werden die Füsse für rund 15 Minuten in ein Fussbad mit einer Temperatur von rund 37 Grad Celsius gehalten.
Neben den ätherischen Ölen sorgt die Temperatur dafür, dass das Einschlafen leichter fällt. So haben Untersuchungen gezeigt, dass es sich mit warmen Füssen deutlich besser einschlafen lässt.
Durch die warmen Füsse weiten sich zunächst die Blutgefässe, die sich unter der Haut befinden. Dadurch reduziert sich die Körperkerntemperatur und es breitet sich eine gewisse Schläfrigkeit aus. Das Gehirn assoziiert mit dieser Schläfrigkeit, dass es Zeit ist, um einzuschlafen.

Rosenöl hilft bei Durchschlafproblemen
Wer nicht durchschlafen kann und in der Nacht mehrfach aufwacht, kann seine Schlafprobleme mit Rosenöl behandeln. Rosenöl hat als natürliches Schlafmittel eine vielseits positive Wirkung. So erleichtert es zum einen das Einschlafen, trägt aber auch dazu bei, dass Betroffene besser durchschlafen. Das hat eine einst durchgeführte Traumstudie ergeben.
Demnach sorgt der Rosenduft bei denen, die ihn unmittelbar vor dem Schlafengehen einatmen für bessere Träume. Dabei reicht es schon aus, wenn ein bis zwei Tropfen dieses Öls auf ein Taschentuch gegeben werden. Unmittelbar vor dem Zubettgehen, sollte dann an dem Tuch gerochen und der Duft tief eingeatmet werden.
Duftsäckchen mit Lavendel können helfen
Nicht nur der Rosenölduft sorgt für eine positive Wirkung bei Schlafproblemen, sondern auch Lavendel wird diese Eigenschaft nachgesagt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie der Lavendelduft im eigenen Bett oder Schlafzimmer Einzug halten kann.
Am einfachsten ist es, wenn ein Lavendelsträusschen im Schlafzimmer aufgehängt wird. Hier kann sowohl auf frischen als auch auf getrockneten Lavendel zurückgegriffen werden.
Wichtig ist, dass das Sträusschen kopfüber aufgehängt wird, da sich damit das ätherische Öl in den Blüten sammelt. Danach können die Blüten in ein kleines Säckchen, am besten aus Leinen oder Baumwolle gegeben werden.
Damit der Lavendelduft während der Nacht seine Wirkung entfalten kann, wird das Säckchen am besten unmittelbar neben das Kopfkissen gelegt. Nicht nur Lavendel hat eine positive Wirkung auf mögliche Schlafprobleme, sondern auch Minze und Anis wird diese Wirkung nachgesagt.
Weiterhin können Kamille und Melisse genutzt werden.
Latschenkiefer hilft im Entspannungsbad
Ein weiteres Naturheilmittel, welches für die Behandlung von Schlafstörungen genutzt werden kann, ist Latschenkiefer. Ähnlich wie beim Lavendel sind es auch beim Latschenkiefer die ätherischen Öle, die für die Wirkung bei Schlafproblemen sorgen und dazu beitragen, dass Körper und Geist zur Ruhe kommen. Während eines Bades mit Latschenkiefer kann sich die Muskulatur zudem auflockern.
Hierfür muss ein individueller Badezusatz hergestellt werden. Für diesen werden etwa 1 bis 2 Kilogramm der Latschenkiefersprossen aufgekocht. Fünf Liter Wasser reichen hierfür aus. Danach kann der Sud abgeseiht und als Zusatz für das Badewasser genutzt werden.

Vanille hilft bei Schlaflosigkeit und Angstzuständen
Ein weiteres ätherisches Öl, das seit Langem für die Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt wird, ist Vanille. Dieses gilt heute als natürliches Schlafmittel und wird aufgrund seiner Wirkung sehr vielfältig verwendet.
Zum einen kann es bei Schlaflosigkeit helfen, zum anderen entfaltet es seine Wirkung bei Depressionen und Angstzuständen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Vanille beim Einschlafen und Durchschlafen helfen kann:
- Grundsätzlich reicht bereits der Vanilleduft aus, um die eigenen Schlafeigenschaften positiv zu beeinflussen.
- Sehr hilfreich ist es auch, wenn Vanille vor dem Schlafengehen verzehrt wird. In diesem Fall entfaltet es seine positiven Eigenschaften auf die Schlafqualität über den Magen. Hier reichen kleine Mengen bereits aus. So wird eine Prise Vanille in Quark oder Joghurt eingerührt. Alternativ kann auf leichtes Obstmus mit Vanille zurückgegriffen werden.
Fazit Schlafprobleme lösen
Wer an Schlafstörungen leidet, sollte sich um eine positive Schlafumgebung bemühen. So sollten möglichst sowohl an den Wochentagen als auch am Wochenende feste Schlafzeiten bzw. ein fester Schlafrhythmus eingeführt werden.
Weiterhin darf es im Schlafzimmer weder zu warm noch zu kalt sein. Ideal ist eine Schlaftemperatur von 18 Grad Celsius. Um das Durchschlafen nicht zu gefährden, sollten prinzipiell alle möglichen störenden Licht- und Geräuschquellen aus dem Schlafzimmer verbannt werden.
Fällt der Nachtschlaf eher schlecht aus, ist es ratsam, entweder vollkommen auf den Mittagsschlaf zu verzichten oder nicht mehr als 30 Minuten zu schlafen.