Die Sonnenstrahlen werden intensiver, die Temperatur steigt und Bäume und Sträucher blühen um die Wette. Was die meisten Menschen im Frühling und Sommer freut, ist des Heuschnupfen-Geplagten Leid. Denn die Pollen (der Blütenstaub) der Gräser, Getreide und Kräuter, die vom Wind oder Insekten durch die Luft transportiert werden, lösen bei Allergikern heftige Reaktionen aus. Dazu gehören tränende Augen, Fliessschnupfen sowie asthmaähnliche Symptome. Wer jetzt denkt, nur ländlich lebende Personen seien betroffen, irrt: Vor allem die Birkenpollen sind in den Schweizer Städten besonders aggressiv. Experten zufolge ist bereits jede/r fünfte/r Schweizer/in von Heuschnupfen betroffen – Tendenz steigend.
Reiseziele für Heuschnupfen-Geplagte
Immer mehr Menschen suchen deshalb nach Reisezielen für ihren Frühlings- oder Sommerurlaub, an denen Allergie-Attacken nicht zu befürchten sind. Schliesslich will man sich nicht nur vom Alltags-, sondern auch vom Allergie-Stress erholen.
Ab in die Berge
Warum in die Ferne schweifen, wenn die Schweiz bereits “fast” alles bietet, was man sich nur wünschen kann. Wer unter Heuschnupfen leidet, ist in den östlichen Alpenregionen bestens aufgehoben. Der Pollenflug verschiebt sich hier meist um rund drei Monate. Fängt die Nase im Frühling an zu laufen, kann man mit einem Urlaub in den Bergen der Pollen-Plage für eine gewisse Zeit entfliehen.
Übrigens: Durch die in der Regel trockene Luft in besonders hoch liegenden Regionen, gibt es ausserdem weniger Hausstaubmilben. Ab 1500 Metern über dem Meer ist die Anzahl der Milben bereits deutlich niedriger. Auf über 1.800 Metern ist die Luft mehr oder weniger milbenfrei.
Ab in den Süden
Wer nicht aufs Land oder in die Berge will, sondern im Rahmen eines Städtetrips die Sehenswürdigkeiten anderer Länder entdecken will, ist in besonders warmen, mediterranen Städten bestens aufgehoben. In Metropolen wie Athen, Valencia, Barcelona oder Lissabon ist der Pollenflug gemässigt und nicht mit dem im Schweizer Norden zu vergleichen.
Ab ans Meer
Unabhängig davon, ob sich der Ort im hohen Norden oder tief im Süden befindet, ist Meeresluft eine Wohltat für jeden Allergiker. Auf den nord- und ostfriesischen Inseln, der Atlantikküste Portugals oder den Balearen-Stränden von Ibiza und Mallorca blühen besonders wenige kritische Pflanzen. Ausserdem hilft die salzhaltige Meeresluft generell bei Atemwegserkrankungen und Hautproblemen wie Neurodermitis.
Ab aufs Schiff
Das Beste von Allem kann man auf einer Kreuzfahrt miteinander verbinden. Auf dem Schiff ist man als Allergiker stets von Wasser umgeben. Ebenso werden gezwungenermassen nur Reiseziele angesteuert, die auch über das Meer erreichbar sind und somit am grossen Wasser liegen.
Was sonst noch hilft
Sofortige Linderung bei den Symptomen von Heuschnupfen versprechen Nasensprays und Augentropfen. Antihistaminika (meist in Tablettenform eingenommen) wirken erst, wenn man diese bereits einige Tage einnimmt. Nebenwirkungen sind mitunter starke Müdigkeit, die das Arbeiten und die Teilnahme im Strassenverkehr beeinträchtigen können. Sanfter sind homöopathische Globuli und andere Methoden der Alternativmedizin, die bei vielen Betroffenen Wirkung zeigen. Langfristig kann eine spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) künftige Allergie-Attacken mildern oder gar gänzlich verhindern.
Was zahlt die Krankenkasse?
Die obligatorische Grundversicherung bezuschusst ausschliesslich Medikamente, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seiner offiziellen Spezialitätenliste aufgenommen hat. Ausserdem müssen die Präparate vom Arzt verordnet worden sein. Werden spezielle Therapieformen nicht übernommen, kann eine optionale Zusatzversicherungen (z. B. für alternative Behandlungsmethoden) ratsam sein.