Am Dienstag, den 26.09.2023 war es wieder so weit: Der Bundesrat hat die neuen Krankenkassenprämien für das Folgejahr 2024 präsentiert. Der zuvor befürchtete Anstieg ist tatsächlich eingetreten. Durchschnittlich steigen die Krankenkassenprämien 2024 um 8,7% - Spitzenreiter ist das Tessin mit einem Anstieg von 10,5%. Die höchsten Prämien zahlen dennoch die Genfer mit 454.40 Franken / Monat im Durchschnitt. Die mittlere Prämie auf die gesamte Schweiz und alle Altersgruppen bezogen liegt 2024 bei 359.50 Franken.
Das Wichtigste in Kürze:
- Prämien steigen um durchschnittlich 8.7%
- Kanton Tessin mit 10,5% Anstieg stark betroffen
- Prämien in Genf mit durchschnittlich 454.40 Franken / Monat am höchsten
- Prämien in Appenzell Innerrhoden mit durchschnittlich 246.10 Franken/ Monat am niedrigsten
- mittlere Monatsprämie in der Schweiz jetzt bei 359.50 Franken, für Erwachsene bei 426.70 Franken
- hohe Gesundheitskosten als Begründung
- auch mangelnde Rücklagen als Ursache
- Vergleich der Krankenkassen nun sinnvoll
- eventuelle Franchise- oder Modellanpassung ratsam
Warum steigen die Prämien jedes Jahr?
Die Gründe für den stetigen Anstieg der Prämien sind vielfältig: So steigen die Gesundheitskosten nicht etwa nur durch hohe Medikamentenpreise in Verbindung mit nicht lieferbaren günstigen Medikamenten. Auch der demografische Wandel sowie die zunehmende Anzahl an Psychotherapien, Untersuchungen aufgrund diffuser Beschwerden und möglicherweise unnötiger Behandlungen fressen ein Loch in den Geldbeutel der Krankenkassen. Der politisch verordnete Reservenabbau führt ferner dazu, dass die Versicherungen keinen Spielraum mehr haben, die Belastungen abzufedern. Die Folge ist der nun eingetretene erneut starke Prämienanstieg.
Krankenkassenprämien: BAG-Zustimmung erforderlich
Die Schweizer Versicherungsunternehmen sind gesetzlich verpflichtet, die Prämien vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) genehmigen zu lassen. Die Versicherer reichen ihre Prämienanträge ein und legen ihre finanzielle Lage offen. Das BAG überprüft daraufhin diese Informationen, wobei besonders die Reserven der Krankenversicherungen sorgfältig geprüft werden.
So werden die Krankenkassenprämien berechnet
Wenn vom Anstieg der Krankenkassenprämien die Rede ist, so ist die durchschnittliche Entwicklung gemeint. Tatsächlich kann die Kostenentwicklung je nach Krankenkasse und Region sehr unterschiedlich ausfallen. Grund hierfür sind die naturgemäss unterschiedlich hohen Kosten der Versicherer. Nicht jede Krankenkasse hat die gleichen Kosten - zudem spielen die verschiedenen Prämienregionen eine entscheidende Rolle.
Folgende Faktoren bestimmten die Höhe der Prämien:
- Kanton / Prämienregion
- Durchschnittsalter der Versicherten je Gesellschaft
- eigenes Alter
- Versicherungsgesellschaft
- Höhe der Franchise
- gewähltes Versicherungsmodell
Prämienanstieg durch Wechsel abfedern
Die gute Nachricht zwischen all den schlechten News: Versicherte haben die Möglichkeit, aktiven Einfluss auf die Kosten zu nehmen. Denn der Wechsel der Versicherungsgesellschaft, des Versicherungsmodells oder aber der Franchise als Teil der Selbstbeteiligung ist jährlich möglich. Wichtig ist nur, die Fristen beim Krankenkassenwechsel einzuhalten.
Auf einen Blick:
- Bereits der Wechsel zu einer anderen Krankenkasse kann zu einer niedrigeren Prämie führen.
- Eine Erhöhung der Franchise senkt die Höhe der monatlichen Prämien.
- In alternativen Modellen der Grundversicherung sind Rabatte von bis zu 25 % möglich.
- Bevor Sie Ihre jetzige Krankenkasse kündigen, müssen Sie eine neue fürs nächste Jahr abgeschlossen haben.
- Die Kündigung muss Ihrer alten Krankenkasse bis 30. November vorliegen. Gleiches gilt für den Wunsch, die Franchise zu senken oder das Modell zu wechseln.
- Die Erhöhung der Franchise kann bis Ende Dezember beantragt werden.
Anpassung der Franchise: zusätzliche Ersparnis möglich
Neben Ihrem Alter und Wohnort, der Versicherungsgesellschaft sowie dem gewählten Versicherungsmodell hat auch die Wahl der Franchise einen Einfluss auf die monatlichen Prämien. Sie dürfen jedes Jahr die Franchise wechseln und Ihrer persönlichen Lebenssituation anpassen. Vor allem in jüngeren Jahren und bei guter Gesundheit könnte sich eine temporäre Erhöhung der Franchise und damit Selbstbeteiligung auszahlen.
Anpassung der Franchise: zusätzliche Ersparnis möglich
AG: 332,7
AI: 246,1
AR: 314,0
BE: 367,0
BL: 406,9
BS: 451,1
FR: 339,4
GE: 454,4
GL: 314,1
GR: 314,5
JU: 388,6
LU: 306,0
NE: 417,2
NW: 296,3
OW: 288,5
SG: 317,8
SH: 351,6
SO: 360,0
SZ: 307,3
TG: 322,6
TI: 430,1
UR: 271,9
VD: 400,8
VS: 334,5
ZG: 297,5
ZH: 350,4
CH: 359,5
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