Sonnengebräunte Haut ist begehrt, sie steht für Vitalität und ist ein Attraktivitätsmerkmal der Person, die damit gesegnet ist. Das ist jedoch nur die eine Seite der Medaille, denn das künstliche UV-Licht kann die Haut strapazieren, was im schlimmsten Fall in Hautkrebs endet.
Dennoch: Für viele ist das Solarium eine kleine Alltagsflucht und Alternative, wenn das Wetter zu wünschen übrig lässt und die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt schlägt. Licht erhellt die Seele. Lichtduschen können Depressionen vorbeugen oder sogar bei Niedergeschlagenheit helfen. Auch Solarien werden oft aus diesem Grund aufgesucht. Ein bisschen Urlaub für die Psyche, Auftanken, etwas Sommerfeeling geniessen, wenn die nächste Reise noch in weiter Ferne ist- das ist erstrebenswert.
Diese liebgewonnene Routine sollte aber nicht exzessiv betrieben werden. Braunsein um jeden Preis zahlt sich nämlich nicht aus. Dermatologen warnen nicht umsonst immer wieder vor den Folgen von zu häufigen Sonnenstudio-Aufenthalten.

Solarium oder Sonne- welche UV-Quelle liefert mehr Vitamin D?
Ist ein Solarium nicht nur Sonne aus der Konserve? Das künstliche UV-Licht kurbelt die Vitamin D-Produktion des Körpers genauso an wie das Sonnen am Strand.
Vitamin D ist ein Prohormon, das auch „Sonnenvitamin“ genannt wird. Es mobilisiert die Abwehrkräfte und schützt den Körper vor viralen und bakteriellen Angriffen.
Licht und Sonne regen die Produktion dieser Hormonvorstufe an, die für viele Funktionen des Organismus wichtig sind, wie den Knochenaufbau und die Stabilität der Gelenke sowie ein reibungslos laufendes Immunsystem, das oxidativen Stress neutralisiert und Erreger aller Art eliminiert.
Wie schütze ich meine Haut im Solarium?
Für das Entspannen und Bräunen im Solarium gibt es einen Solarium-Knigge:
Ein Sonnenschutzmittel ist im Solarium nicht nötig, denn die UV-Dosierung ist genau angepasst an die individuelle Sensibilität der Hautbeschaffenheit. Das Tragen einer UV-Schutzbrille ist hingegen wichtig, vor allem, wenn man empfindliche Augen hat.
Damit das Sonnenstudio Ihre ganz persönliche Oase für die Sinne bleibt, sollten Sie um Solarien mit Münzautomaten einen grossen Bogen machen und auf eine fachkundige Beratung setzen.
Vor der Nutzung muss Schmuck abgelegt und Parfum sowie Kosmetika entfernt werden, um Pigmentflecken und Hautrötungen zu vermeiden. Die gemäss dem Hauttyp festgelegte Bräunungsdauer darf nicht überschritten werden.
Nach dem Sonnenbaden braucht die Haut viel Feuchtigkeit- also am besten grosszügig Körperlotion auftragen und sanft einmassieren.
Bevorzugen Sie Bänke mit einem Strahlungsspektrum von 300 bis maximal 1300 Nanometer. Eine zu intensive Sonnenbestrahlung ist genauso schädlich wie ein zu häufiger oder zu langer Aufenthalt im Solarium.
Wer sich zu oft dem UV-Licht aussetzt, bezahlt mit vorzeitiger Hautalterung. Schlimmer als dieser Schönheitsmakel sind allerdings potenzielle gesundheitliche Schäden.
Welche gesundheitlichen Folgen hat der Aufenthalt im Solarium?
Manche Menschen reagieren mit einer Sonnenallergie, andere mit einer Bindehautentzündung oder sogar mit einer Linsentrübung (Grauer Star)- einer Langzeit-Folge von Sonnenbädern ohne Brille.
Die UV-Strahlen werden von der Haut und von den ungeschützten Augen absorbiert, sie können dadurch unterschiedliche körperliche Veränderungen auslösen und einen DNA-Defekt nach sich ziehen. Selbst bei einer moderaten Dosis ist eine Schädigung des Erbguts in den Hautzellen möglich- dazu muss nicht erst ein Sonnenbrand sichtbar werden.
Normalerweise arbeitet der körpereigene Reparaturmechanismus schnell und effektiv- eine zu häufige oder zu starke UV-Bestrahlung bringt dieses regenerierende System jedoch an seine Grenzen. Das Resultat sind Erbgut-Modifikationen und Mutationen, die den Schwarzen Hautkrebs in gefährliche Nähe rücken.
Sonnenstudio-Besucher haben im Vergleich zu Menschen, die nie in einem Solarium waren, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an einem Malignen Melanom, dem Schwarzen Hautkrebs, zu erkranken. Ein massvoller Genuss der künstlichen Sonnenbank ist die beste Prävention von Hautirritationen und Tumoren. Solarium-bedingte Hautschäden sind irreversibel.
Es gibt aber auch eine positive Nebenwirkung des Solariums: Ärztlich kontrollierte Solarium-Einheiten können Neurodermitis mildern.

Wie funktioniert das Solarium?
Der überwiegende Teil der Solarien wurde für das Ganzkörper-Bräunen konstruiert. Das Sonnenlicht wird mit künstlichen UV-Quellen nachgeahmt. Dieses ultraviolette Licht wird meist von röhrenförmigen Lampen erzeugt.
Die UV-A- und UV-B-Strahlen werden gefiltert- diverse Reflektoren sowie Acrylglas-Scheiben steuern die Strahlungsintensität, die auf die Haut dies Klienten trifft. Zusammen sind sie dafür verantwortlich, wie die bräunenden Strahlen auf die Haut des Kunden wirken und welches elektromagnetische Spektrum entsteht.
Was zeichnet ein gutes Sonnenstudio aus?
Auch wenn ein brauner Teint pure Gesundheit ausstrahlt- hier gilt: Sicherheit hat absolute Priorität! Bei vielen Solarien ist leider die Strahlenstärke zu bemängeln.
Ein empfehlenswertes Solarium erkennt man am Gütesiegel. Zertifizierte Sonnenstudios tragen beispielsweise das BfS-Siegel (Bundesamt für Strahlenschutz).
Einer EU-Richtlinie zufolge sind die Geräte auf eine Stärke von 0,3 Watt pro Quadratmeter (W/m²) beschränkt. Sonnenbank-Fans sollten nur dementsprechend ausgezeichnete Geräte benutzen.
Ein seriöser Solarium-Betreiber berät seine Klienten in Bezug auf die Bräunungsdauer, die sich am jeweiligen Hauttyp orientiert. Einsteiger müssen es langsam angehen lassen mit dem Solarium, um die Haut zu schonen und sich peu à peu an das UV-Licht zu gewöhnen.
Wer sollte nicht ins Solarium gehen?
Schwangere sollten auf einen Solarium-Aufenthalt verzichten. Wegen der Schwangerschaftshormone, die den Körper überfluten, ist die Haut sensibilisiert.
Es liegt ausserdem die Vermutung nahe, dass die UV-Strahlung die Folsäure reduziert, die essenziell für das heranwachsende Baby ist. Sehr hellhäutige Menschen oder Personen mit vielen Muttermalen halten sich ebenfalls besser von Sonnenstudios fern.
Wer Medikamente einnimmt, muss auch vorsichtig sein, denn Antibiotika können Allergien provozieren.
Ist die UV-Strahlung im Solarium stärker als in der Sonne?
Wärme und Licht sind Balsam für Körper und Seele. Die künstliche UV-Bestrahlung im Solarium darf allerdings nicht intensiver als bei einem natürlichen Sonnenbad ausfallen. Um ein bisschen Farbe zu bekommen, ist das Solarium nach wie vor eine praktische und erholsame Möglichkeit- nur wohldosiert sollte es sein.
Die Faustregel der Mediziner lautet: Nicht mehr als 50 Sonnenbäder im Jahr absolvieren, Solarium-Besuche eingeschlossen.